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How to… Kodieren von Daten leicht gemacht

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Wer hat Angst vor … Daten?
2023-02-15
digitales Ökosystem (Bild von RossHelen on Canva)
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2023-03-29
Published by Clara Wawrina at 2023-03-23
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  • Forschungstipps
Kodierung von Daten (Bild von Getty Images)

In diesem Artikel unserer How to… Serie möchten wir euch einige Tipps und Tricks zum Kodieren von qualitativen Daten geben. Zunächst jedoch eine kurze Einführung in das Thema „Kodieren“ :).

Was bedeutet Kodieren?

Das Kodieren ist ein wichtiger Bestandteil von qualitativen Forschungsmethoden und gehört zum Prozess der Auswertung/Analyse. Je nach gewählter Methode macht es Sinn, dass die Forscher*in sich eher früher als später über die Herangehensweise des Kodierens Gedanken macht. Beim Kodieren werden relevante Informationen aus dem untersuchten Material herausgearbeitet und kategorisiert. Dabei entstehen aus dem Datenmaterial sogenannte Codes, auch Kategorien genannt. Hierbei gibt es unterschiedliche Herangehensweisen der qualitativen Analyse, die je nach Methodenwahl und Perspektive gewählt werden.

Für welche Herangehensweise ihr euch im Endeffekt entscheidet, bleibt euch überlassen, allerdings müsst ihr eure Wahl wie immer gut begründen und argumentieren. Grundsätzlich können wir zwischen induktivem und deduktivem Kodieren unterscheiden. In den nachfolgenden Absätzen möchten wir diese Methoden näher erläutern:

Induktives Kodieren

Das induktive Kodieren ist eine Methode, bei der ihr euch ohne vorherige Annahmen oder Kategorien an das Material heranwagt und die vorhandenen Daten an sich die Bildung von Kategorien beeinflussen. Hier sind einige Tipps für das induktive Kodieren:

  • Notizen: Macht euch während dem Durchlesen Notizen über eure ersten Eindrücke und Assoziationen, um sicherzustellen, dass ihr keine wichtigen Informationen verpasst.
  • Schlüsselwörter: Sucht nach Schlüsselwörtern, die sich wiederholen oder die wichtige Themen oder Konzepte im Material aufzeigen.
  • Kategorien: Wenn ihr genügend Informationen gesammelt habt, solltet ihr beginnen, Kategorien oder Codes zu bilden, um die Informationen systematisch zu organisieren. Beginnt dabei mit breiten Kategorien und verfeinert diese im Laufe der Analyse (in vielen Fällen werden sich hierbei auch verschiedene Ebenen des Kodierens ergeben).
  • Neue Ideen: Während des Kodierungsprozesses solltet ihr immer offen für neue Ideen und Interpretationen sein. Wenn ihr beispielsweise auf eine neue Idee oder ein neues Konzept stoßt, das nicht in eure bisherigen Kategorien passt, erstellt eine neue Kategorie.
  • In-vivo: ein Tipp noch zum induktiven Kodieren – versucht, zu Beginn mit möglichst offenen Augen und Ohren in das Kodieren zu gehen. Viele Forscher*innen wenden beim Induktiven Forschen das sogenannte in-vivo Kodieren an – dies bedeutet, dass eure ersten Codes in der Sprache und mit den Worten der Interviewteilnehmer*innen kodiert werden. „Ich bin heute spät aufgestanden“ würde demnach ganz am Anfang als „heute spät aufgestanden“ und nicht als „Langschläfer“ oder „verschlafen“ kodiert werden.

Deduktives Kodieren

Das deduktive Kodieren basiert auf vordefinierten Codes oder Kategorien, die ihr vorab aus der Literatur aus eurem Theorieteil erarbeitet. Hier sind einige Tipps, die euch beim deduktiven Kodieren helfen:

  • Kategorien vorab definieren: Bevor ihr mit dem Kodieren beginnt, solltet ihr euch über die Kategorien bzw. Codes im Klaren sein. Diese Kategorien werden auf Basis der Forschungsfrage oder der verwendeten Theorie erstellt.
  • Verfeinerung der Kategorien: Im Laufe der Analyse könnt ihr die Kategorien verfeinern, um sicherzustellen, dass sie den Daten entsprechen. Wenn ihr beispielsweise feststellt, dass eine Kategorie zu breit oder zu eng ist, sollte dies entsprechend anpasst werden.
  • Beachtung von Abweichungen: Während des Kodierungsprozesses ist es wichtig, auch auf Abweichungen zu achten, die nicht in die Kategorien passen. Diese können wichtige Informationen enthalten, die zu neuen Erkenntnissen führen.
  • Wichtig: Wir sehen in der Literatur selten den Fall, dass Forscher*innen die Reinform des deduktiven Kodierens anwenden – d.h. meistens verwenden diese eine gewisse Vorstruktur von Codes, die dann im Laufe der weiteren Analyse erweitert, angepasst und verfeinert werden.

Alles in Allem könnt ihr diese zwei Varianten der Kodierung gemeinsam oder getrennt innerhalb eurer Forschungsarbeit anwenden – wichtig ist dabei immer eure Argumentation bzw. Begründung der Herangehensweise.

Weitere Tipps und Tricks:

  • Konsistenz: Je weiter ihr im Prozess der Analyse fortgeschritten seid, desto konsequenter und genauer müssen die Codes auf die Daten anwendbar sein. Wenn ihr beispielsweise einen Code für „Kundenservice“ erstellt, solltet ihr sicherstellen, dass alle relevanten Passagen unter diesem Code markiert werden. Wenn die Auswertung neuer Daten ein Verfeinern oder Anpassen der Codes erfordert, dann sollten diese Codes auch weiterentwickelt werden.
  • Software: verwendet eine Software, die euch den Kodierungsprozess vereinfacht. Programme wie NVivo und MAXQDA bieten eine Vielzahl von Funktionen, helfen eure Daten effektiv zu organisieren und zu analysieren. Als Studierende an der FH CAMPUS 02 könnt ihr über unseren Remote-Service die Software MAXQDA kostenlos und bequem von zuhause aus nutzen.
  • Etappen: Unterteilt den Prozess der Kodierung in kleinere Schritte, um sicherzustellen, dass ihr den Überblick nicht verliert und keine wichtigen Details überseht. Beginnt beispielsweise mit einer groben Kodierung eurer Daten und verfeinert dann im Laufe der Zeit eure Codes und Kategorien.
  • Flexibilität: Bleibt flexibel und passt eure Codes und Kategorien an, wenn es erforderlich ist. Wenn ihr beispielsweise während des Prozesses feststellt, dass ein Code nicht gut funktioniert oder dass ihr einen neuen benötigt, zögert nicht und erstellt einen neuen, ganz egal ob ihr jetzt grundsätzlich induktiv oder deduktiv kodiert.
  • Forschungs-Tagebuch: Eine Empfehlung aus unserer Praxis ist es, ein Forschungstagebuch zu führen, in dem ihr eure früheren Erkenntnisse und späteren Anpassungen notiert, sodass ihr in der späteren Verschriftlichung immer eine Stütze habt, auf die ihr jederzeit zurückgreifen könnt.
  • Zeit und Geduld: Lest euch die Daten gründlich und mit Ruhe durch, damit ihr keine wichtigen Informationen überseht oder falsch kodiert.

Das Kodieren von Daten erfordert Geduld und Sorgfalt, aber am Ende wird es euch dabei helfen, aussagekräftige und relevante Ergebnisse aus euren Daten zu ziehen. Dies trägt zur Verbesserung der Qualität eurer Arbeit bei und schafft relevante und praxisnahe Ergebnisse für Unternehmen aller Art.

Ein paar nützliche Literaturtipps für euch zum Abschluss:

Döring, N. (2022). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften. Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64762-2

Corbin, J. M., & Strauss, A. (1990). Grounded theory research: Procedures, canons, and evaluative criteria. Qualitative Sociology, 13(1), 3–21. https://doi.org/10.1007/BF00988593

Holton, J. A. (2010). The Coding Process and Its Challenges. In The Sage handbook of grounded theory.

Williams, M., & Moser, T. (2019). The art of coding and thematic exploration in qualitative research. International Management Review, 15(1), 45–55.

_____________

Wenn ihr mehr hierzu wissen möchtet, schreib uns einfach unter dietmar.kappel@campus02.at, https://www.linkedin.com/in/dietmarkappel/ oder kontaktiert unser Department. Wir helfen euch sehr gerne weiter, natürlich auch wenn ihr keine Studierenden mehr seid und weitere Fragen zum Thema Kodierung von Daten habt.

Viel Spaß beim Forschen und Schreiben,

Dietmar & Sophie

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Clara Wawrina
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