In unserem vorherigen Teil der How to… Serie haben wir euch einen allgemeinen Überblick über den empirischen Teil und seinen Prozess gegeben. Diesmal möchten wir mehr in die Tiefe gehen und euch die zwei Forschungsansätze Theory Building (vorrangig durch qualitative Herangehensweise) und Theory Testing (vorrangig durch quantitative Herangehensweise) näher erklären.
Bevor wir die einzelnen Forschungsansätze in Detail diskutieren, ist es wichtig, den symbiotischen Zusammenhang zwischen den beiden Ansätzen zu verstehen. Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht den sich ständigen wiederholenden Kreislauf in der Wissenschaft. Methoden aus dem Theory Building zielen darauf ab neue Theorien zu entwickeln; diese werden dann wiederum in unterschiedlichen Zusammenhängen/Kontexten auf ihre Richtigkeit mit Methoden des Theory Testing überprüft. Sollen jedoch neue Erkenntnisse zu bereits bestehenden und überprüften Theorien gefunden werden, wenden Forscher*innen wieder vermehrt die Herangehensweisen des Theory Building an.
Das Theory Building dient der Entwicklung von neuen Konzepten und Propositions, die schlussendlich zu theoretischen Frameworks und Modellen führen, in denen vermutete Zusammenhänge in zumeist eher unerforschten Themenbereichen beschrieben werden. Durch die Beobachtung und das Erkennen von Mustern sowie das Ableiten von Propositions können so neue Theorien (= theoretische Frameworks, Modelle) entwickelt und argumentiert werden. Die Untersuchung erfolgt hierbei mit Hilfe von (vorrangig) qualitativen Methoden wie beispielsweise:
Die gesammelten qualitativen Daten, welche unterschiedlicher Natur sein können wie zum Beispiel Transkripte, Bücher, Videos etc…, werden in Folge mit einer Analysemethode ausgewertet. Die Qualität der Ergebnisse wird nicht anhand der Repräsentativität gemessen, sondern daran, wie plausibel die Ergebnisse in Hinblick auf die Interpretationen des untersuchten Materials wirken.
Beim Ansatz des Theory Testings werden vorhandene Konzepte bzw. Theorien, die einst durch das Theory Building entstanden sind, in einem bestimmten Umfeld getestet. Dazu wird beispielsweise ein bestimmtes Modell angewandt und in einen anderen Kontext gesetzt, um dort die Funktionalität des Modells zu überprüfen.
Dafür werden über den Theorieteil Hypothesen für die empirische Überprüfung gebildet. Mittels zumindest einer Erhebungsmethode wie beispielsweise
werden quantitative Daten (in Form von Zahlen) gesammelt und anschließend mit einem statistischen Tool ausgewertet. Anhand der Ergebnisse können nun die aufgestellten Hypothesen tendenziell bestätigt oder widerlegt bzw. alternative Erklärungen dazu aufgestellt werden. Die Qualität der Ergebnisse wird unter anderem mittels Repräsentativität gemessen.
Pro-Tipp: Wenn ihr euch für eine Herangehensweise entschieden habt, sucht euch ein wissenschaftliches Paper, in dem ein ähnlicher Zugang für die Durchführung des empirischen Teils gewählt wurde. So könnt ihr euch einige Tipps und Tricks bzw. Quellen für euren empirischen Teil abschauen :).
Achtung: Wir befinden uns im Marketing & Management Bereich, daher würden wir von der Verwendung von Journals/Papers aus den Bereichen Medizin, Gesundheit o. ä. abraten, es sei denn in Marketing & Management sind keine vorhanden – was quasi nie der Fall sein wird!
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Wenn ihr mehr hierzu wissen möchtet, schreib uns einfach unter dietmar.kappel@campus02.at, https://www.linkedin.com/in/dietmarkappel/ oder kontaktiert unser Department. Wir helfen euch sehr gerne weiter, natürlich auch wenn ihr keine Studierenden mehr seid und weitere Fragen zum Thema Theory Building und Testing für eure wissenschaftliche Arbeit habt.
Viel Spaß beim Forschen und Schreiben,
Dietmar & Sophie
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