Erscheint das Keyword „Masterarbeit“ immer häufiger in eurem Google-Suchverlauf? Dann scheint dieser bedeutende Meilenstein immer näher zu rücken. In diesem Artikel unserer „How to…“-Serie erklären wir euch, warum die Masterthesis mehr ist als nur eine Abschlussarbeit und geben euch einen Überblick, der euch dabei hilft, diesen wichtigen Schritt mit Struktur und Motivation anzugehen.
Die Frage, warum man eine Masterarbeit schreibt, scheint zunächst einfach beantwortbar zu sein – natürlich für den Abschluss des Studiums. Doch diese Sichtweise greift zu kurz. Betrachtet man die Karrierewege einiger Absolvent*innen, zeigt sich häufig, dass sich das Themengebiet der Masterarbeit oft in ihrem beruflichen Alltag wiederfindet. Das Verfassen der Abschlussarbeit bietet euch die Gelegenheit, euch intensiv mit einem Themengebiet auseinanderzusetzen, in dem ihr vielleicht künftig arbeiten möchtet, bereits tätig seid oder das euch einfach besonders interessiert. Dabei wird euch ein Zeitfenster von eurer FH oder Universität zur Verfügung gestellt, um euch selbstständig in einem bestimmten Themengebiet weiterzubilden. Daher unser Rat: wählt euer Thema mit Bedacht und berücksichtigt dessen zukünftige Relevanz für euch, die Wissenschaft und die unternehmerische Praxis. Wer weiß, vielleicht wird die Masterarbeit sogar zum Sprungbrett für eure Karriere.
Eine Masterarbeit schreibt man also nur für sich selbst – nicht für die Hochschule, nicht für ein Unternehmen und auch nicht für den*die Betreuer*in. Sie fordert viel kognitive Energie, Organisationsfähigkeiten und Disziplin. Wenn ihr sie nicht als bloße Pflichtaufgabe für den Abschluss betrachtet, sondern als wunderbare Gelegenheit zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung, so wird euch der gesamte Prozess gleich viel leichter fallen.
Die Masterarbeit lässt sich grob in eine Vorbereitungs-, Durchführungs- und Abschlussphase unterteilen. Wir haben für euch die wichtigsten Aspekte in jeder dieser Phasen zusammengefasst und mit ein paar nützlichen Tipps ergänzt.
In dieser Phase dreht sich alles um die Literaturrecherche (siehe dazu „Was ist eine Literatur Review und wie wird diese durchgeführt“). Mithilfe der Review verschafft ihr euch einen Überblick über bereits existierendes wissenschaftliches Wissen und könnt anhand der Ergebnisse eine Forschungslücke identifizieren. Die Verwendung hochwertiger Literatur bildet dabei die Grundlage jeder Abschlussarbeit und dient zudem als Beurteilungskriterium. Achtet daher sorgfältig darauf, auf welche Quellen ihr eure Arbeit stützt.
Tipp: Führt während der Literaturrecherche eine eigene strukturierte Liste, in der ihr wichtige Informationen über die Quellen kurz zusammenfasst. Dazu gehören beispielsweise das Erscheinungsjahr, die Namen der Autor*innen, die Behandlungsperspektive des Themas, angewandte Methoden, Limitationen, Qualitätsranking (bei Journals), ob die Quelle „peer reviewed“ ist, usw. Mit Hilfe dieser Liste erhaltet ihr rasch einen guten Überblick über die Qualität eurer Literatur. Zusätzlich wird sie euch während des Schreibens der Arbeit unterstützen, da ihr euch nicht jedes Mal aufs Neue in das ein oder andere Paper einlesen müsst.
Anhand einer gründlichen Literaturrecherche werdet ihr in der Lage sein, innerhalb eures Themas eine Forschungslücke bzw. eine Problemstellung zu definieren, woraus ihr in Folge eine relevante Forschungsfrage ableitet. Die Forschungsfrage solltet ihr bereits vor dem Verfassen des Theorieteils kennen, da sie euch zunächst ein gezieltes Suchen, Lesen und Schreiben ermöglicht. Es ist jedoch völlig normal, dass sie im Laufe des Schreibprozesses – wenn ihr tiefer in das Thema eintaucht – nochmals verschärft oder angepasst wird.
Darüber hinaus empfiehlt es sich ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis zu erstellen. Überlegt, welche Aspekte zur Beantwortung eurer Forschungsfrage notwendig sind und wie ihr diese sinnvoll strukturieren könnt. Versetzt euch dabei in die Lage von Leser*innen, die mit dem Thema nur teilweise vertraut sind, und leitet daraus eine logische Gliederung in Über- und Unterkapitel ab.
Sobald die Vorbereitungsphase abgeschlossen und das Research Proposal verfasst und präsentiert wurde, beginnt die eigentliche Arbeit.
Masterarbeiten bestehen in der Regel aus einem Theorieteil und einem empirischen Teil. Im Theorieteil definiert ihr zentrale Begriffe und setzt euch mit bestehenden Modellen, Theorien und Konzepten auseinander. Dabei stellt ihr den aktuellen Forschungsstand im Hinblick auf eure Forschungsfrage dar. Der empirische Teil beschäftigt sich hingegen mit der angewandten Forschung. Für ein strukturiertes Vorgehen ist das Aufstellen eines Untersuchungsdesigns notwendig. Auf dieser Grundlage dürft ihr anschließend eure eigene Forschung durchführen, um mit den gewonnenen Ergebnissen eine bestehende Forschungslücke zu schließen. Dabei solltet ihr eure Zielsetzung und Forschungsfrage stets im Blick behalten. Den Abschluss eurer Arbeit bildet die Diskussion und Conclusio. Hier werden die Ergebnisse der Forschung vor dem Hintergrund der bestehenden Literatur diskutiert, die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst und zukünftige Forschungsfragen aufzeigt.
Neben dem inhaltlichen Teil spielen auch formale Richtlinien eine entscheidende Rolle. Dazu zählen unter anderem eine präzise wissenschaftliche Ausdrucksweise, korrektes Zitieren sowie ein einheitliches Layout. Besonders wichtig ist es, sich dabei an den Leitfaden eurer Hochschule zu halten, da es verschiedene Zitierrichtlinien und Layoutvorgaben gibt.
In der Abschlussphase dreht sich alles um den Feinschliff der Arbeit. Zieht sich ein roter Faden durch das gesamte Dokument, und sind alle Kapitel logisch übergeleitet? Wurden die Formalen Richtlinien der Hochschule eingehalten? Findet ihr noch Tipp-, Rechtschreib- oder Grammatikfehler? Sind alle verwendeten Quellen korrekt und vollständig im Literaturverzeichnis angeführt?
Tipp: Nehmt euch ausreichend Zeit, die Masterarbeit mehrfach Korrektur zu lesen. Legt sie zwischendurch immer wieder für ein paar Tage beiseite, um anschließend mit frischem Blick darauf schauen zu können.
Wie bei vielen Projekten trägt ein gutes Zeitmanagement maßgeblich zum Erfolg eurer Abschlussarbeit bei. Erstellt am besten eine realistische Timeline, in der festgelegt ist, bis wann ihr die einzelnen Phasen sowie die jeweiligen Aufgaben innerhalb dieser Phasen abschließen möchtet. Plant dabei ausreichend Zeit für Korrekturschleifen und die Rückmeldungen eurer Betreuer*innen ein. Ein langfristiger Zeitplan – von der Themenfindung bis zur Abgabe – hilft euch, den Überblick zu behalten und jedem Arbeitsschritt den nötigen Raum zu geben.
Darüber hinaus ist es von Bedeutung, dass ihr während des gesamten Ablaufs methodisch und gewissenhaft vorgeht. Ihr müsst nachträglich stets in der Lage sein, Quellen nachzuweisen und eure Entscheidungen überzeugend zu begründen.
Tipp: Führt ein Forschungstagebuch (Research Journal), in dem ihr eure Gedankengänge während des gesamten Prozesses festhaltet. Dieses Tagebuch besitzt einen unschätzbaren Wert – es ermöglicht euch zum Beispiel, eure Arbeit besser zu verteidigen, da ihr eure Argumentationen auf Grundlage eurer eigenen Gedankengänge aufbauen könnt.
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Wenn ihr mehr hierzu wissen möchtet, schreib uns einfach unter dietmar.kappel@campus02.at, https://www.linkedin.com/in/dietmarkappel/ oder kontaktiert unser Department. Wir helfen euch sehr gerne weiter, natürlich auch wenn ihr keine Studierenden mehr seid und weitere Fragen zum Thema „Verfassen von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten“ habt.
Viel Spaß beim Forschen und Schreiben,
Clara & Dietmar
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