Der Black-Friday Boom – aber nicht für alle!
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Der Black Friday ereignet sich jedes Jahr am letzten Freitag im November und stellt ein globales Phänomen dar. Zahlreiche Online-Shops und stationäre Händler locken an diesem Tag mit Rabatten und Sonderangeboten, um die Kund*innen zum Kauf zu animieren.
Doch wie wirkt sich der Black Friday auf den E-Commerce-Bereich aus? Welche Auswirkungen hat er auf den stationären Handel? Und wie beeinflusst die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage die Kauflaune der Verbraucher*innen? In diesem Artikel wollen wir diese Fragen näher beleuchten und einige Tipps für stationäre Händler*innen, Kleinunternehmer*innen und Start-up Gründer*innen geben, wie sie von dem Black Friday und dem Online-Boom profitieren können.
Fakten und Zahlen
Der Black Friday ist für viele Online-Shops eine der wichtigsten Umsatzquellen des Jahres. Laut einer Studie von Statista1 erzielten österreichische Online-Shops im Jahr 2022 am Black Friday und dem darauffolgenden Cyber Monday ein Umsatzwachstum von rund 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Die beliebtesten Produktkategorien waren dabei Elektronik, Mode, Haushaltswaren und Spielzeug. Die durchschnittliche Bestellsumme lag bei 135 Euro.
Für das Jahr 2023 wird eine ähnliche Entwicklung erwartet, mit einem weiteren Anstieg des Online- und Offline-Handels. Laut einer Prognose von Statista wird der Online-Umsatz am Black Friday 2023 weltweit um 13 % auf 415 Milliarden US-Dollar steigen. In Österreich wird der Online-Umsatz am Black Friday 2023 bei 355 Millionen Euro liegen, ein Anstieg von 9 % im Vergleich zu 2022.2
Negative Einflüsse, insbesondere durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges, der hohen Inflation und des Israel-Hamas-Konflikts, belasten die Kauflaune der Verbraucher*innen und wirken sich auf die Gesamtausgaben zur Weihnachtszeit aus. Gemäß einer Umfrage von GfK3 sank das Konsumklima in Österreich im Oktober 2023 auf den niedrigsten Stand seit April 2020, als der erste Corona-Lockdown verhängt wurde. Besorgnisse der Verbraucher*innen konzentrieren sich vor allem auf die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise, die ihre Kaufkraft beeinträchtigen. Gleichzeitig könnten diese Sorgen noch mehr Personen zu den Rabattaktionen des Black Fridays locken.4
Der Black Friday und die Kleinunternehmen/
Start-ups
Der Black Friday bietet auch kleinen Unternehmen und Start-ups eine große Chance, sich auf dem Markt zu positionieren und Umsätze zu steigern. Dabei sollten jedoch einige Punkte beachtet werden, um sich gegenüber den großen Anbietern durchzusetzen:
- Definition der Zielgruppe und der Alleinstellungsmerkmale. Wer sind Ihre Kund*innen und was bieten Sie ihnen, was andere nicht bieten? Wie können Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen emotional aufladen und einen Mehrwert schaffen?
- Klare zielgruppengrechte Kommunikation der Angebote im Voraus
- Make sure it works! Testen Sie im Voraus Ihre Website und Logistik. Ist Ihre Website technisch und optisch auf dem neuesten Stand und für mobile Geräte optimiert? Ist Ihr Bestell- und Zahlungsprozess einfach und sicher? Haben Sie genug Lagerbestand und Verpackungsmaterial? Arbeiten Sie mit einem zuverlässigen Versandpartner zusammen und haben Sie eine transparente Lieferpolitik?
- Exzellenter Kundenservice. Wie können Sie Ihre Kund*innen vor, während und nach dem Kauf betreuen und begeistern? Wie können Sie Fragen, Beschwerden oder Retouren schnell und freundlich bearbeiten? Wie können Sie sie zu Stammkund*innen machen und zu Weiterempfehlungen motivieren?
Der Black Friday und der stationäre Handel
Der Black Friday stellt für den stationären Handel eine große Herausforderung dar, da er mit dem Online-Handel um die Gunst der Kunden konkurrieren muss. Laut einer Studie des EHI Retail Institute3 sank der Umsatz des stationären Handels in Österreich im Jahr 2022 um 2,4 Prozent auf 63,5 Milliarden Euro, während der Online-Handel um 16,8 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro wuchs. Der Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz des Einzelhandels stieg damit auf 14,6 Prozent. Für das Jahr 2023 wird ein weiterer Rückgang des stationären Umsatzes prognostiziert. Die Offline-Herausforderungen am Black Friday erfordern, dass der stationäre Handel seine Geschäftsmodelle, Strategien und Operationen anpasst und innoviert. Der stationäre Handel sollte folgende Strategien in Betracht ziehen:
- Den Online-Kanal als einen ergänzenden und integrierten Teil des Geschäfts betrachten, anstatt ihn als Bedrohung oder Ersatz zu sehen. Der stationäre Handel sollte den Online-Kanal nutzen, um neue Kund*innen zu erreichen, sein Produktsortiment zu erweitern und seine Sichtbarkeit und Bekanntheit zu erhöhen. Zudem sollte auf eine konsistente und nahtlose Omnichannel-Experience geachtet werden, bei der die Kund*innen problemlos zwischen den Online- und Offline-Kanälen wechseln und die Vorteile beider genießen können.
- Offline-Wertversprechen durch einzigartige und unvergessliche In-Store-Erlebnisse kommunizieren, beispielsweise durch Produktvorführungen, persönliche Beratungen oder Events. Der stationäre Handel sollte sich zudem auf seine Kernstärken konzentrieren, wie die Produktqualität, Service-Exzellenz oder die Markenidentität. Die physische Präsenz sollte genutzt werden, um Komfort und Unmittelbarkeit zu bieten, etwa durch die Verfügbarkeit, Abholung oder Umtausch von Produkten. Dadurch kann der Einkauf zu einem Erlebnis werden.
- Kooperation mit anderen stationären Händlern und Stakeholdern: Der stationäre Handel sollte sich aktiv an Initiativen und Kampagnen beteiligen, die zur Förderung des stationären Einzelhandelssektors beitragen. Eine unterstützende und attraktive Einzelhandelsumgebung, insbesondere in Stadtzentren und Einkaufszentren, ermöglicht es, Kundenbedürfnisse zu bündeln.
Fazit
Der Black Friday ist ein globales Shopping-Event, das sowohl für den Online- als auch für den stationären Handel große Chancen und Herausforderungen bietet. Um vom Black Friday zu profitieren, sollten Händler*innen ihre Angebote an die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Kund*innen anpassen und diesen ein einzigartiges Einkaufserlebnis bieten. Kleinunternehmen und Start-ups sollten den Black Friday als Möglichkeit nutzen, sich auf dem Markt zu etablieren und ihre Umsätze zu steigern. Hierbei ist es entscheidend, die Zielgruppe zu definieren, Angebote zu planen, Website und Logistik zu testen sowie exzellenten Kundenservice zu bieten. Der Black Friday ist somit nicht nur ein Tag voller Schnäppchen, sondern auch ein Tag voller Möglichkeiten.
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Quellen:
1: https://de.statista.com/themen/8267/black-friday-und-cyber-monday-in-oesterreich/
3: https://www.gfk.com/de/insights/press-release/konsumklima-oesterreich-oktober-2023/
